3 Tage in Bangkok; wohin, was anschauen und besuchen? Sie erinnern sich noch, wenn nicht, siehe den Artikel: Bangkok, die Stadt der tausend Gesichter, über die Kunst, Bangkok auch jenseits des Sightseeing erleben. Diesmal ist Deborah mit ihren Empfehlungen an der Reihe. Und hier steht natürlich das SHOPPING im Vordergrund, aber nicht nur. Steve und Aron haben ihre Anregungen bereits verfasst.
Steve war diesmal schneller und beschrieb in seiner Empfehlung auch meine Lieblingsorte. Macht nichts. Ich kann damit leben. Mit meinem Beitrag werde ich mich schwerpunktmäßig auf die Besucherinnen konzentrieren.
Sie ahnen es schon, Shopping, Shopping, Shopping. Bangkok ist ein Einkaufsparadies. Das gestaltet das Shopping nicht immer einfach. Aber zunächst noch ein Nachtrag zu Thonburi. Danke Steve, dass du diesen Spaziergang übersehen hast. Oder war dies Absicht, um ihn mir zu überlassen?
Ein Spaziergang entlang des Chao Praya und ein geheimnisvoller Friedhof
Der Ausgangspunkt ist der Wat Arun. Wenn Sie die Amarin road erreichen, biegen Sie diesmal nach links ab, flussabwärts.
Kurz bevor Sie an die Brücke über den Yai Kanal gelangen, erblicken Sie auf der rechten Seite die Tonson Moschee. Die Moschee ist neu, aber der Friedhof daneben ist älter als Bangkok, 300 Jahre alt.
Kleine windschiefe Grabsteine mit kryptischen arabischen Schriftzeichen werfen lange Schatten. Alte knorrige Bäume und verwilderte Sträucher schlucken den Lärm der Gassen.
Hohe muslimische Beamte warten hier auf den Tag ihrer Auferstehung. Sie dienten den Königen von Ayutthaya und denen in Bangkok. Die Wartezeit versüßen ihnen Chao Chom Damen, die Nebenfrauen der Könige.
Deren Asche leistet den treuen Dienern postmortale Gesellschaft. In der Dämmerung verlassen diese wunderschönen Frauen ihre Ruhestätte und singen traurige Lieder, behauptet jedenfalls Steve. Genießen Sie eine Weile diesen besonderen Ort. Sie werde hier mit den Dienern und den Damen allein sein.
Der längste zusammenhängende Weg entlang des Flusses
Jetzt wieder zurück auf die Brücke. Für eine kurze Strecke müssen Sie absteigen, entlang verfallender Holzhütten wandern.
Immer weite die Amarin road entlang. Es ist nicht mehr weit. Über einer Seitenstraße auf der linken Seite wölbt eine hohe Betonkonstruktion mit chinesischen Zeichen und einem Rad on the top. Davor weist ein grünes Schild zu einem Pier und dem Wat Kalayanamit.
Hier müssen Sie entlang. Folgen Sie diesem Weg. Ihr Ziel ist der Fluss. Zur Thonburi-Zeit, als es Bangkok noch nicht gab, lag hier das alte chinesische Viertel. Der chinesische Einfluss ist in den verwinkelten Gassen um das Wat bis heute noch lebendig. Jetzt muss ich auf Ihren Orientierungssinn und Intuition vertrauen.
Wenn Sie das Wat erreichen, sind Sie zu weit oben. Versuchen Sie etwas weiter unten, flussabwärts, an den Fluss zu gelangen.
Dort erwartet Sie ein Steg. Er führt entlang des Flusses bis zur Memorial Bridge (auf Google Maps nur undeutlich zu erkennen). Es ist die einzige Stelle an der es möglich ist, entlang des Chao Praya zu wandern und die Aussicht zu genießen; nachts besonders geheimnisvoll und romantisch.
Seien Sie unbesorgt, hier stolpern Sie über keine Touristen. Nur einige Thais versuchen mit ihren Angelruten die Wassergöttin zu ärgern oder ein Liebespaar hält auf einer der Steinbänke schüchtern Händchen.
Dann erscheint der chinesischen Kian-Un-Keng Tempels, 200 Jahre alt. Nachts leuchtet der Bau wie eine Perle zwischen den düsteren Flusshäusern. Vielleicht haben Sie tagsüber Glück und der Tempel steht offen.
Die Santa Cruz Kirche und das portugiesische Viertel
Einige Meter weiter begrüßt Sie die Santa Cruz Kirche, die zweitälteste Kirche in Bangkok. Ihre verblichenen hölzernen Wurzeln reichen bis zum Jahr 1770 zurück.
In der Abenddämmerung scheint der Himmel über der Kirche zu brennen. Sie stehen inmitten des ehemaligen portugiesischen Viertels (siehe hierzu den Artikel: Bangkok-Unterwegs: das portugiesische Viertel).
In der Thonburi-Zeit lebten hier bis zu 4.000 Portugiesen; Händler und Missionare. Nur noch wenige der alten Holzhäuser erinnern an diese Zeit. Tauchen Sie in das Straßengewirr und erleben Sie das andere Bangkok, noch unberührt von den glitzernden Betonwüsten und den Shopping-Mals.
Shopping, Shopping, Shopping…
Gleich zu Beginn eine Empfehlung an die Damen. Legen Sie Ihre männliche Begleitung an einer Sportsbar ab. Stürzen Sie allein in das Einkaufsvergnügen; auch so werden Ihre Nerven zu genüge strapaziert. Sollte Ihr Nachtquartier in der Khaosan liegen, dann nächtigen Sie quasi in einem riesigen Straßen-Markt.
Schlägt Ihr Herz für höherwertige Qualität, dann besteigen Sie den Himmelszug (von der Khaosan ist die Anreise etwas umständlicher; mit dem Express-Boot bis zum Zentralpier und dann weiter mit der BTS) und verlassen ihn an der BTS Station Chit Lom.
Central World und Siam Paragon das Shopping-Herz von Bangkok
Die Schilder am Himmelsweg leiten Sie sicheren Schrittes zu der siebt-größten Shopping-Mall der Welt; deshalb auch der treffende Name Central World.
Halt! Unterwegs können Sie (von oben) am Erawan Shrine den kostümierten Tänzerinnen zusehen wie sie ihre Glieder zum Pläsier der Touristen verrenken.
Über 8 Stockwerke erstreckt sich die Einkaufsstadt; das sechste empfängt die Damen. In den zwei obersten warten unzählige Restaurants. Wenn Sie es noch eine Spur luxuriöser haben wollen, besteigen Sie wieder die Überführung und schlendern in Richtung SIAM PARAGON oder mit der BTS: Station Siam.
ICON SIAM, der neueste Zuwachs am Shopping-Himmel von Bangkok
Direkt am Fluss gelegen, ein Tempel für Mode und Kulinarisches. Die bekanntesten Luxusmarken der Welt sind hier zu Gast, aber auch die erschwinglichen Marken drängen sich in den höheren Stockwerken.
Daneben loken zahlreiche Restaurants und Cafes mit teils atemberaubender Aussicht auf das „Manhattan von Bangkok“. Der Foodmarket im Erdgeschoss zelebriert preiswertes Streetfood. Ein Erlebnis für die ganze Familie.
Terminal 21 für Designer-Mode und Accessoires
Meine beliebteste Shopping-Mall liegt woanders. Zurück zur BTS. Diesmal verlassen Sie den kalten Zug an der Station Asok. Und direkt von der BTS geht es in das Terminal 21.
Kommt Ihnen die Gegend bekannt vor? Sie haben eine gute Orientierung. Nach der Straßenkreuzung blinzelt verschämt die Soi Cowboy. Hätte dies Ihr Ehegatte oder Freund geahnt, wäre er mitgekommen, um dort auf ein Bier vorbeizuschauen.
Die einzelnen Stockwerke schmücken Namen von Weltstädten: Tokyo, London, Istanbul, San Francisco. Unzählige Läden und Boutiquen mit namenloser Designer-Mode, Accessoires, Handtaschen und Schmuck füllen die verwinkelten Gänge.
Die großen internationalen Brands des uniformierten Luxusgeschmacks fühlen sich hier nicht wohl. Und auch hier: In den zwei obersten Stockwerken locken mehr als 50 Restaurants, Cafés und der riesige Foodcourt mit Essensgenüssen (siehe hierzu den Artikel: Food Courts in Bangkok)
MBK, das älteste Shopping Center
Und was gibt es noch? Zahlreiche Shopping-Malls locken überall in der Stadt. Vielleicht noch zwei, die etwas anderes zu bieten haben.
Zunächst das MBK. Also wieder in die BTS (Sukhumvit Line) an der Station Siam in die Silom Line, Richtung National Stadium wechseln; dort aussteigen. Das BMK eröffnete 1985. Zur dieser Zeit war es das größte Shopping Center in Südostasien.
Das Warensortiment orientiert sich vorwiegend an thailändischen Kunden und ist entsprechend preiswert (riesige Auswahl an Lederwaren); dabei qualitativ höherwertiger als die Ware in den Straßenmärkten. Das MBK nicht mit dem angebauten Tokyu Department Store verwechseln, der ist teurer.
Die Platinum Fashion Mall für Mode zu Großhandelspreisen
Die zweite Alternative ist die Platinum Fashion Mall. Was Sie hier erwartet verrät bereits der Name. In zwei aneinander gebauten Gebäuden wollen Ihnen 1.300 Shops Mode und Accessoires zu Großhändlerpreisen verkaufen.
Die Mode und Designs sind überwiegen auf thailändische Shopping-Queens ausgerichtet, aber auch jüngere Farang-Damen verlassen diesen Ort nur selten ohne prall gefüllte Einkaufstaschen.
Und wo finden Sie dieses Modeparadies? Einfach: vom Central Word -links- die Radchadamri road bis zum nahen Khlong entlang laufen, dann links in die Phetchaburi road abbiegen und schon sind Sie fast am Ziel.
Gleich um die Ecke liegt der Pratunam Market, der größte Markt für Textilien in Thailand; eine gute Alternative zum Chatuchak.
Straßenmärkte, Kolorit und gelegentliche Schnäppchen
Und was ist mit den typischen Straßenmärkten, von denen die Reiseführer und Blogs schwärmen?
Na ja, ich möchte Ihnen die Freude daran nicht verleiden, sie gehören zu Bangkok wie die Gondeln zu Venedig; Kolorit für die Handys und Fotoapparate. Und wenn Sie Fakes von Markenartikeln suchen, werden Sie hier fündig.
Besondere Qualität können Sie von den Waren nicht erwarten. Lang ist es her, als die gefälschten Lacoste T-Shirt noch aus echter Baumwolle gefertigt wurden; heutzutage nur noch aus minderwertiger Kunstfaser.
Und bitte das Feilschen nicht vergessen, sonst entpuppt sich das vermeintliche Schnäppchen als teure Erfahrung. Wenn Sie preiswert und qualitativ höherwertiger einkaufen wollen, sind Sie im MBK oder der Platinum Fashionmall besser aufgehoben.
Der Chatuchak Weekend Market, ein Markt für das lokale Publikum
Und der Chatuchak Weekend Market? Der ist das Pendant zum Khlong Toey Fresh Market. Zu kaufen gibt es hier alles, was ein Thailänder zum Leben braucht.
Aber das Einkaufen in den riesigen stickigen Hallen überstehen nur Hitze resistente Zeitgenossen mit genügend Erfahrungen als Pfadfinder.
Belassen wir den Chatuchak, von den Einheimischen auch liebevoll „JJ“ genannt, besser den Locals. Die gleiche Ware bekomme Sie auch woanders, etwa in der Chinatown, Pratunam, Banglampoo und sogar zu geringfügig höheren Preisen am „Gehwegmarkt“ an der Sukhumvit.
Ein kleiner Tipp: statt in den Hallen herumzuirren, besuchen sie die alter JJ Shopping Mall (es gibt inzwischen auch eine neue; aber mit weniger Auswahl), hier finden sie ähnlich wie im MBK zahlreiche auch für Touristen interessante preiswerte Produkte.
Anfahrt zum Chatuchack: Am besten mit der BTS oder MRT (Stationen: Mo Chit für BTS, Kampheang Phet für MRT).
Vergessen Sie nicht, dass Bangkok mit unendlich vielen Einkaufsmöglichkeiten lockt. Meine besten Schnäppchen fand ich oft dann, wenn ich planlos durch die Stadt schlenderte, eigentlich nichts kaufen wollte.
Und noch ein kurzer Nachtrag: einige meiner Freundinnen kaufen in Bangkok grundsätzlich nichts und behaupten dreist, dass sie zu Hause das Gleiche zum vergleichbaren Preis erwerben können. Was für eine Ignoranz.
(aktualisiert 6/2023)
Deborah danke für die Einkaufstipps. Wir waren auch am Chatuchak, zum Einkaufen sind die empfohlenen Kaufhäuser wirklich besser. Auch den Spaziergang, abends, entlang des Chaopraya haben wir unternommen. Es war ein großartiges Erlebnis.