3 Tage in Bangkok; wohin, was anschauen und besuchen? Sie erinnern sich noch, wenn nicht, siehe hierzu den Artikel: Bangkok, die Stadt der tausend Gesichter, über die Kunst, Bangkok auch jenseits des Sightseeing erleben. Für einen entspannten Aufenthalt ist auch die Wahl der geeigneten Hotelgegend wichtig (siehe hierzu den Artikel: Wie in Bangkok übernachten).
Steve gibt seine persönlichen Anregungen für ein 3-Tages-Programm. Weiteren Empfehlungen bei Deborah und Aaron. Dann können Sie sich ein individuelles Programm selbst zusammenstellen.
Wann Bangkok besuchen, am Anfang oder Ende der Urlaubsreise?
Manchmal erlauben die Reisepläne keine Alternative. Wenn ja, erst ein wenig akklimatisieren, an das Land gewöhnen und dann ausgeruht in die Hektik der Großstadt eintauchen und Shopping.
Klingt plausibel, ist aber nicht immer praktisch. Warum nicht den Jetlag positiv nutzen? Bangkok ist eigentlich eine Stadt der Abenddämmerung und der Nacht.
Ein verbreiteter Fehler, gleich früh morgens zu den Sehenswürdigkeiten stürzen
Ein Szenario: Frühaufsteher schaffen es verschlafen gerade noch um 9.30 lokaler Zeit das opulente Frühstücksbüfett zu erreichen.
Der ignorante Kellner sammelt bereits die welken Wurstscheiben ein, die schon seit 6.30 auf den Verzehr warten. Macht nichts. Der Hunger hält sich sowieso in Grenzen und der Magen staunt.
Um halb vier morgens europäischer Zeit wird er nur selten mit Essbarem belastet. Ebenso wie die nörgelnden Kinder, die sich am liebsten gleich wieder ins Bett legen möchten. Geht aber nicht. Den Sightseeing-Zettel füllte die sorgfältige Gattin mit den vom Reiseführer empfohlenen Highlights.
Also los geht’s. Die Sonne steht senkrecht, Schweiß rinnt aus den Poren. Die Kinder quengeln. Endlich, um 19 Uhr wieder im Hotel angekommen, das Tages-Programm geschafft.
Jetzt quengeln die Ehefrau und die Tochter, möchten in eine Shopping-Mall. Der Sohn möchte zum Pool und der Herr vor dem Abendessen noch ein wenig ausruhen, man ist ja nicht mehr der Jüngste.
Was, schon 22 Uhr, dann aber schnell zurück ins Hotel. Morgen warten weitere Sehenswürdigkeiten. Die Gehmuskeln schmerzen, die Augenlider drücken. Aber wo bleibt der Schlaf?
Der folgt natürlich der inneren biologischen Uhr, nimmt keine Rücksicht auf das Tagesprogramm. Oder beehren Sie zu Hause das Bett bereits um 5 Uhr nachmittags? Es geht auch anders.
In einer Shopping-Mall brunchen
Sie schlafen aus, verzichten auf das Frühstück. Besser erst keines zusätzlich buchen. Falls Sie in der Sukhumvit nächtigen sollten, suchen Sie die nächstgelegen Shopping-Mall auf. Dort warten unzähligen Restaurants und.
Im den Food-Courts der Malls locken die kleinen Essens-Küchen mit Preisen von 1 bis 1,50 EUR pro Mahl (siehe hierzu den Artikel: Food Courts in Bangkok). Frische Säfte und Obst allenthalben. Ein Thai-Menü können Sie leicht selbst zusammenstellen, der perfekte Brunch.
Und in der Khaosan-Gegend? Dort finden Sie an jeder Ecke ein preiswertes Restaurant und Cafés, brauchen dem versäumten Schlabberfrühstück des Guesthouses und Hotels keine Träne nachzuweinen.
Das Hotel erst gegen 15-16 Uhr verlassen
Nach dem ausgiebigen Frühstücks-Bruch: der Herr begibt sich zurück ins Hotel zum Verdauungsschlaf, der Sohn erkundet den Pool und die Ehefrau mit Tochter stürmen die Shopping-Mal.
Es genügt, wenn alle gemeinsam das Hotel gegen 15-16 Uhr verlassen. Dann besteht noch genügend Zeit, einige Sehenswürdigkeiten ausgeruht zu besuchen und die Abenddämmerung zu genießen. Und wohin? Logistik ist wichtig.
Wat Pho und historischer Bezirk
Der Transport in Bangkok ist einfach, falls das Hotel in der Nähe einer BTS oder MRT liegt. Die MRT Station für den den Grand Palace und Wat Pho heißt Sanam Chai.
Der Grand Palace schließt bereits um 15.30, also doch früher aus dem Hotel los oder auf die Rückreise (Bio-Uhr bereits umgestellt) verlegen.
Wer sich diese offizielle „Top-Sehenswürdigkeit“ inmitten der Touristenmassen nicht antun möchte, kann statt dessen einen der historisch ältesten und schönsten Tempel in Bangkok besuchen, Wat Pho; schließt erst 18.30.
Und wer schon in der Gegend ist, kann dann auch einen Spaziergang im historischen Bezirk anfügen (siehe hierzu den Artikel: Das historische Zentrum: Unterwegs in Bangkok).
Chinatown
Das Expressboat Pier für die Chinatown nennt sich Rachawong. Die MRT hält direkt in der Chinatown (Station Wat Mangon).
Wir beginnen unseren Sparziergang am Expressboot Pier Rachawong (siehe hierzu den Artikel: Chinatown Bangkok: Unterwegs in Bangkok).
Wir beginnen unseren Sparziergang am Expressboot Pier Rachawong. Vom Pier laufen Sie geradeaus bis zu der lauten Yaorawat road; das ist die Hauptstraße der Chinatown. Die Straße überqueren und dann nach rechts weitergehen.
Nach einigen Metern treffen Sie auf den berühmten Sampeng Lane. Das ist ein überdachter Straßenmarkt. Solche Märkte gibt es in der Chinatown etliche, ohne mit Touristen überlaufen zu sein. Kaufen werden Sie in den Märkten kaum etwas. Warum? Belehren Sie mich eines Besseren.
In die verwinkelten Gassen der Chinatown eintauchen
Jetzt lasse ich Sie eine Weile allein. Aber zunächst überqueren Sie wieder die Yaorawat und wandern geradeaus in die kleinen engen Gassen der Chinatown; entdecken verborgene Winkel, Straßenmärkte, Tempel und vieles mehr.
Aber auf die Richtung achten. Ihr Ziel ist später wieder der Fluss weiter abwärts.
Dabei kommen Sie automatisch auf die Song Wat Road. Auf dieser Straße nach links gehen, parallel zum Fluss (nicht zurück zum Pier).
Dann passieren Sie den Wat Rathaworaviharn (er steht für einen Besuch offen). Bei Abzweigungen immer diejenige wählen, die eng am Fluss vorbeiführt.
Versuchen Sie das River View Guesthouse zu finden (Google Map kennt es). Durchstöbern Sie beim Fluss die verwinkelten Gassen mit Eisenschrott, betrachten Sie die schiefen hölzernen Fluss-Hütten, besuchen Sie die verwunschenen Wildwuchsgärten und die kleinen chinesischen Tempel, schäkern Sie mit den Flussgeistern.
Und nicht wundern, wenn eine Fahrradgruppe entgegenkommt; die Radler haben viel Geld dafür bezahlt, damit ihnen der Guide diesen geheimsten Winkel von Bangkok zeigt, out off the beaten track natürlich.
Später können Sie wieder zur der lauten Yaowarat zu rückkehren. Die quirlige Strasse lebt mit den zahlreichen Strassenküchen bis spät in die Nacht. Wer aber lediglich dieses Haupttrasse mit der Chinatown gleichsetzt, hat von der eigentlichen Chinatown in Bangkok fast nichts gesehen.
Den Sonnenuntergang am Fluss genießen
Genießen können Sie die rot-berauschte Abendsonne von der Terrasse des River View Guesthouse in der Chinatown (siehe hierzu den Artikel: Chinatown Bangkok: Unterwegs in Bangkok).
Falls Sie um diese Zeit weiter oben beim Wat Po sein sollten, gibt es eine weitere Alternative.
Am Ende der Tempelanlage von der Hauptstraße (Thanon Maha Rat) nach rechts in eine Stichstraße zum Fluss abbiegen und weiter zur Arun Residenz (auch die kennt Google Maps). Dort die offene Amorosa Bar erklimmen und von hier aus bei einem Cocktail den Fluss und den Wat Arun bewundern.
Und plötzlich verhüllt die Dunkelheit mit ihrem schwarzen Mantel aus Magie die Szene.
Wat Arun verstreut sein goldenes Licht auf das nachtfarbene Wasser. Die ineinander verflochtenen Spiegelbilder des Mondes und des Tempels huldigen der Wasser-Göttin Phra Mae Khongkha.
Aber auch Fotografen von Sonnenuntergängen kommen hier auf ihre Kosten. Dann die Amoroso Bar schon zu Abenddämmerung besuchen, um einen guten Platz zu ergattern und die Sonne beobachten wie sie der Tempel der Morgenröte langsam zum Tempel der Abendröte verwandelt.
Irgendwann werde Sie dieses magische Schauspiel verlassen wollen. Nicht weit entfernt steht der Flower Market (Pak Khlong Talad) in voller Blüte. Einfach den Thanon Maha Rat flussabwärts folgen, die Brücke über den Pak Khlong überqueren.
Den Blumenmarkt zur Nachtzeit erleben
Und schon tauchen Sie in ein weites und unendliches Blumenmeer. Alles was blüht, buhlt in tausendfacher Ausführung um Aufmerksamkeit; energetisch, hektisch, bunt.
Hunderte Händler, die großen und die kleinen, wuseln um die Wette. Immer neuer Nachschub stürmt herbei.
Der Markt versorgt die gesamte Millionenstadt. Und wissen Sie, wozu alle diese Blumen dienen, zum Verschenken?
Thais verschenken keine Blumen. Blumen kann man nicht essen, was für eine Verschwendung wäre das.
Die tausenden Rosen und Orchideen am Markt dienen als Schmuck, schmücken Hotels, Büros und Shopping-Malls. Phuang Malai, Girlanden aus Jasmin oder Chrysanthemen, verzieren Buddha-Statuen, Bräute und die Innenspiegel der Taxis.
In den Gassen hinter den Blumenläden verarbeiten geschickte Hände die Gebinde, Menschen wuseln, sortieren, karren immer neuen Nachschub herbei. Nur keine Scheu. Treten Sie ein in die düsteren Hallen, blicken Sie hinter die Kulissen der gigantischen Blumenmaschinerie.
Ein Ausflug nach Thonburi
Thonburi das ist der Stadtteil auf der anderen Seite des Chao Praya. So sah das frühere Bangkok aus. Nur wenige Besucher verirren sich in diese Welt (siehe hierzu den Artikel:Bangkok-Unterwegs: ein Spaziergang in Thonburi).
Oder sie rasen in Longtails durch die engen Kanäle: Speed ist wichtig, die Zeit drängt, schnell, schnell: Schlangenfarm, Royale Barken, vielleicht noch ein Tempel unterwegs. Es geht auch anders, die Kanäle lassen sich auch zu Fuss erkunden (siehe hierzu den Artikel: Bangkok-Unterwegs: Bangkoks Kanäle zu Fuß erkunden).
In den Hintergassen des Wat Arun
Wer kennt ihn nicht, den Tempel der Morgenröte (dass Expressboot hält direkt am Wat Arun). Aber kennen Sie auch die Gassen dahinter?
In diesem Fall führt Sie der nachmittägliche Ausflug zunächst zum Wat Arun. Seien Sie nicht traurig, wenn Menschenmassen den zentralen Prang bestürmen.
Bis nach oben können sie sowieso nicht mehr. Die bunten Kachelscherben lassen sich auch an den vier kleineren Prangs bewundern. Die Kacheln dienten früher als Ballast für die flussaufwärts nach Ayutthaya dümpelnden chinesischen Segelschiffe.
Und wissen Sie, warum König Taksin diesen Tempel nach Aruna, dem Wagenlenker des Sonnengotts Surya, benannte? Es war der einzige Ort in Thonburi, der das Morgenlicht auffing.
Nachdem Sie dieses Bauwerk ausgiebig bewundert haben, verlassen Sie die wuselnden Touristen und erforschen die engen Straßen hinter dem Wat Arun.
Holzhütten, kleine Cafés, Langsamkeit und Stille; eine Welt, die keine Eile gebärt, wo dem Heute ein Morgen folgt. Dann weiter. Folgen Sie der Amarin road flussaufwärts. Von einer Straßenbrücke erblicken Sie den Khlong Mon. Hier fahren auch die Touristenboote entlang.
Khlong Mon, jenseits der rasenden Longtails
Steigen Sie hinab. Ein enger Durchgang öffnet zu einem Weg entlang des Khlongs in eine andere Welt.
Hier lasse ich Sie allen. Nein, Sie sind nicht durch ein Zeitfenster gefallen, auch das ist Bangkok.
Fast wäre mir das Wort „authentisch“ herausgerutscht, was für ein Unsinn. Auch die Glitzerwelt, das schnelllebige moderne Bangkok mit den Shopping-Malls, den Restaurants und den Skybars ist authentisch.
Wenn Sie aus dem Wat Nak Klang die monotonen Mantras der Mönche vernehmen, treten Sie ein. Sie sind hier jederzeit willkommen.
In der Nähe direkt am Khlong liegt das Restaurant Piern Dee. Von hieraus können Sie den rasenden Longtails zuwinken, die Spiegelbilder der untergehenden Abendsonne im kräuselnden Wasser bewundern. Bald kehrt Stille ein, als einziger Farang genießen Sie die Idylle des Khlongs bei einem kühlen Bier und einer Tom Yum Talay.
Bangkok ist eine Stadt der Nacht
Die Lebensenergie der Millionenstadt kriecht erst nachts vollends aus allen Poren und Ritzen. Hunderttausende Lichter tauchen die Betonwüste in ein Glitzerkleid. Thais stürzen sich in den Rausch des Sanuks, der Lebensfreude (siehe hierzu: Sanuk: das Lebensprinzip der Thais).
Es sind nicht nur die notorischen Vergnügungsmeilen des Nachtlebens. An jeder Straßenecke ein Restaurant, eine Bar. Überall Menschen, die ihre Abende und die Nacht nicht im trauten Familienkreis vor dem Fernseher oder Computer verbringen, stattdessen auf den lauten Straßen leben. Lassen Sie sich mitreißen, denken Sie an die kalte Heimat.
Wo den späten Abend und die Nacht verbringen? Die Stadt bietet tausende Möglichkeiten. Ich empfehle für den Anfang nur zwei Orte: die Gegend um die Khaosan mit der Soi Rambuttri und die untere Sukhumvit.
Die Khaosan Gegend
Zu der Khaosan bräuchte ich eigentlich nichts zu sagen. Dieses Farang-Ghetto erreichte bereits Kultstatus (siehe hierzu den Artikel: Die Khaosan, das verblichene Backpacker-Paradies). Aber so wie sich Bangkok ständig verändert, verändert sich auch die Khaosan Gegend.
Wer heute von der „Khaosan“ spricht, meint nicht nur die gleichnamige Strasse. Die Gegend um die Khaosan ist einer der ältesten Bezirke von Bangkok. Dort entstanden in den letzten Jahren zahlreiche Hotels & Guesthouses in allen Sternenklassen.
Nicht nur für jüngere Semester, aber auch für Familien ist diese Gegend ideal für ihren abendlichen Aufenthalt bzw. auch als Hotelgegend. Die Kids fühlen sich in der verkehrsfreien Soi Rambuttri wohl oder in dem neuen Backpacker-Viertel in der Samsen Gegend (beim Chillax Hotel). Preiswertes Thai- und Westernfood an jeder Ecke.
Die Sukhumvit, dort wo das Nachtleben boomt
Die Sukhumvit-Gegend mit ihren Seitenstraßen, den Sois, unterscheidet sich in einem wesentlichen Punkt von all den anderen zentralen Bezirken Bangkoks (siehe hierzu den Artikel: Sukhumvit Gegend: Bangkok-Unterwegs).
Diese Gegend ist das gemeinsame Projekt von Thais und Farangs, das mit seinen Wurzeln bis in die Zeiten des Vietnamkriegs zurückreicht; eine Straße weder östlich noch westlich, sie ist beides, eine einzigartige Symbiose wie ein Kathoy.
Diesen unverwechselbaren historischen Duft verströmt diese Gegend aus unsichtbaren Nüstern Tag und Nacht. Hier schlägt das wilde Herz des glitzernden Bangkoks: Straßenmärkte, unzählige Restaurants, Cafés, Musik-Clubs, Shopping-Malls, Straßenküchen und Bars, einige davon erobern nachts sogar die Gehwege der Sois.
Und in den verruchten „Rotlichtbezirken“ ist das berühmte Nachtleben zu Hause (siehe hierzu den Artikel: Das Nachtleben in Bangkok: wo, was, wie); igitt, igitt, dem sollten moralisch korrekte Besucher natürlich aus dem Weg gehen.
Etwa die quirlige Soi 4 mit den zahlreichen Bars, Musikclubs und der Nana Plaza.
Daneben das Arab Quater (neben der Soi 3) mit orientalischen Restaurants und Ladenkammern voll von Duftölen.
Eine BTS Station weiter (Asok) bittet die weltberühmte Soi Cowboy zur Audienz. Und zu jedem dieser Orte können Sie auch die minderjährigen Kinder mitnehmen, falls diese nicht lieber auf dem Hotelzimmer bleiben, um mit ihren Tageserlebnissen das Instagram zu füttern.
Beginnen Sie die Erkundung der Sukhuvmit mit einem Abendessen in einem der offenen Restaurants in der ruhigen Soi 8, gleich neben der BTS Station Nana.
In der Soi 11, der ultimativen Ausgehstraße in dieser Gegend nisten zahlreiche Musik Clubs mit jeder erdenklichen Musikrichtung, Restaurants, Pubs und Bars…
Die untere Sukhumvit lebt und bebt fast bis zum Morgengrauen. Und jetzt erweist sich die empfohlene Jetlag-Strategie als Vorteil. Die innere biologische Uhr hält Sie wach.
Sollte dann spät in der Nacht noch der kleine Hunger aufkeimen, im Foodland (ein Lebensmittelmarkt in der Soi 5) bedient eine Essenstheke die ganze Nacht.
(Aktualisiert: 6/2023)